Koerzitivfeldstärke

Was bedeutet magnetische Koerzitivfeldstärke?

Als Koerzitivfeldstärke bezeichnet man die magnetische Feldstärke, welche notwendig ist, um eine ferromagnetische Materialien vollständig zu entmagnetisieren, sodass der resultierende Gesamtfluss bzw. die lokale Flussdichte gleich Null ist. Sie wird mit der Einheit Hc angegeben – H für die magnetische Feldstärke und c für coercivity von lateinisch coercere = bändigen, zusammenhalten. Je höher die Koerzitivfeldstärke ist, desto besser behält ein Magnet seine Magnetisierung, wenn er einem Gegenfeld ausgesetzt wird (siehe hierzu auch Remanenz).

Welche Arten von Koerzitivfeldstärken gibt es?

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen:

  • Der Koerzitivfeldstärke bHc der Flussdichte
  • Der Koerzitivfeldstärke jHc der Polarisation

Sobald man einen Magneten der entmagnetisierenden Feldstärke bHc aussetzt, verschwindet die magnetische Flussdichte in seinem Inneren. Trotzdem bleibt er aber weiterhin magnetisch. Das liegt daran, dass die von ihm erzeugte Flussdichte entgegengesetzt genau gleich groß wie die des entmagnetisierenden Feldes ist. Hierdurch hebt sich beides gegenseitig auf. Bei einer Koerzitivfeldstärke von jHc büßt er seine Magnetisierung hingegen komplett ein. Der Grund dafür: Hierdurch löst sich seine Polarisation auf.

Als Maßeinheit für die Stärke des Magnetfeldes verwendet man in der Regel A/m (= Ampère pro Meter). Häufig begegnet man aber noch nach wie vor der alten Einheit Oe (= Oersted).

Wie lässt sich die Koerzitivfeldstärke messen?

Die magnetische Koerzitivfeldstärke lässt sich mit einem sogenannten Koerzimeter messen. Dieses Messgerät gibt die Polarisation über Induktion in einer bewegten Spule an – in Abhängigkeit einer angelegten äußeren magnetischen Feldstärke. Die Magnetisierbarkeit und damit auch die Koerzitivfeldstärke bzw. die Remanenz (Restmagnetismus) hängen vom Gefüge des jeweiligen Werkstoffes (z. B. Ferrit, Hartmetall etc.) ab. Dementsprechend lassen sich aus den magnetischen Eigenschaften ebenfalls Erkenntnisse über das Werkstoffgefüge (z.B. Verformungsgrad) ableiten. Grafisch lässt sich die Koerzitivfeldstärke anhand einer sogenannten Hysterese-Kurve darstellen.